An vielen Orten der Erde verschlägt einem die Schönheit der Natur die Sprache. Der Ursprung zahlreicher Naturwunder kann zwar immer wissenschaftlich erklärt werden, viel spannender sind jedoch die Legenden, die sich um die Orte ranken und vor allem von Einheimischen geschürt werden. Seit Jahrhunderten erzählen sich die Menschen Geschichten von Göttern und mythischen Kreaturen, die auf der Erde lebten. HomeToGo hat sich die Legenden verschiedener Naturwunder näher angesehen.
1. Die Feenkamine von Kappadokien (Kappadokien, Türkei)
Diese Felsformationen haben Kappadokien zu einem der beliebtesten Ziele in der Türkei gemacht. Das surreale Land würde in Star Wars oder Game of Thrones nicht fehl am Platz aussehen. Die spiralförmigen Steinformationen erheben sich wie Pilze aus der Erde und verändern bei jedem Sonnenuntergang magisch ihre Farbe. Die früheren Bewohner glaubten, dass die Schornsteine von Feen gebaut wurden, die unterirdisch lebten.1
2. Das Land des Drachenblutbaums (Sokotra Archipel, Jemen)
Drachenblutbäume stammen aus dem Sokotra-Archipel im Jemen und wirken wie aus einer anderen Welt. Sie sind ungefähr viereinhalb Meter groß, mit verworrenen Netzen aus Zweigen und stacheligen grünen Blättern. Die Legende besagt, dass der erste Drachenblutbaum aus dem Blut eines verletzten Drachen geschaffen wurde, nachdem er gegen einen tapferen Elefanten gekämpft hatte. Der Baum blutet Drachenblut, das die Einheimischen als Medizin zur Krankheitsheilung verwenden. 2
3. Der Damm des Riesen (County Antrim, Nordirland)
Die Ankunft am Giant’s Causeway, übersetzt dem Damm des Riesen, im County Antrim in Nordirland ist wie auf einem anderen Planeten zu landen. 40.000 massive Säulen ragen wie Puzzlestücke aus dem Meer auf. Diese Mondlandschaft wurde der Sage nach von zwei kämpfenden Giganten, Finn und Benandonner, verursacht. Als der schottische Riese Benandonner Irland bedrohte, packte der wütender Finn die Brocken der Küste und warf sie ins Meer. So erschuf er aus den Felsen den Damm über den Nordkanal und ermöglichten es den beiden Riesen, sich zu treffen und ihre Probleme zu lösen.
4. Der schlafende Ute (Colorado, USA)
Der schlafende Ute liegt friedlich auf dem Rücken und hat die Arme über der Brust gekreuzt. Die Legende erzählt die Geschichte des großen Kriegers, der verwundet wurde, während er das Böse bekämpfte. Er wurde in der Schlacht verletzt und fiel in einen tiefen erholsamen Schlaf. Seine blutenden Wunden wurden zu Flüssen, und Regenwolken bildeten sich aus seinen Taschen.
5. Der Unterschlupf der Götter (Asbyrgi-Schlucht, Island)
Die Asbyrgi-Schlucht ist eine spektakuläre hufeisenförmige Felsformation und einer der magischsten Orte Islands. Die Legende besagt, dass sie vom Pferd eines nordischen Gottes geschaffen wurde. Als der Huf von Sleipnir, Odins achtbeinigem Pferd, auf der Erde aufkam, prallte er am Ort der heutigen Schlucht ab, die knapp über zwei Meilen lang und mehr als eine halbe Meile breit ist.
6. Die Moeraki-Boulders (Otago, Neuseeland)
Die Moeraki-Boulders, zahlreiche große Findlinge, liegen an der Nordküste von Otago in Neuseeland. Die geheimnisvollen Steine, die oft für Dinosaurier-Eier oder abgestürzte Alien-Schiffe gehalten werden, wiegen mehrere Tonnen und haben einen Durchmesser von bis zu drei Metern. Die Maori-Legende besagt, dass das Volk der Kähui Tipua losgesegelt war, um Kumara-Süßkartoffel-Pflanzen zu finden, aber in einen Sturm geriet und Schiffbruch erlitt. Die Körbe und ausgehöhlten Kürbisse, die die Waren transportierten, wurden an Land gespült und blieben in versteinerter Form erhalten.
7. Die Tränen des Riesen von Salar de Uyuni (Potosi, Bolivien)
Salar de Uyuni in Potosi, Bolivien ist eine der bemerkenswertesten Sehenswürdigkeiten der Welt. Dieses Naturwunder umfasst mehr als 4.050 Quadratmeilen und ist die größte Salzwüste der Welt. Die Legende besagt, dass die Berge Kusina, Kusku und Tunupa, die das Gebiet umgeben, einst drei Riesen in einer chaotischen Dreierbeziehung waren. Als Kusku seine Frau Tunupa für Kusina verließ, weinte Tunupa einen See voller Tränen, die trockneten und diese mondartigen Salzflächen bildeten.
Die Legenden mögen fiktiv sein, aber die Schönheit dieser Orte ist sehr real. Wer sie besucht, hat nicht nur die Aussicht auf wunderschöne Fotomotive, sondern kann selbst in die Fußstapfen von Riesen, Feen und anderer legendärer Wesen treten.
Quellen:
1 Heller, C. (2015). Turkey’s ‘fairy chimneys’ were millions of years in the making.
Smithsonianmag.com
2 Oberhoizer, O. and Cockburn, A. (2010). Socotra Island: Exploring the land of the dragon’s blood tree. cntraveler.com
3 Ireland. (2017). The giant story. ireland.com
4 Best Hotels Colorado. (1999). Legends and children’s stories of the Ute tribe. Besthotelscolorado.com
5 Visit Húsavík. (2017). Ásbyrgi Canyon. Visithusavik.com
6 Lin, K. (2017). Moeraki boulders – Spheres of nature in Otago, New Zealand. historicmysteries.com
7 Weekday Wanderlust. (2017). Salar de Uyuni. weekdaywanderlustlooks.com